Autismus
Der neuere Begriff „Autismus-Spektrum-Störung“ (ASS) (aus dem Klassifikationssystem DSM-5 von 2015) umfasst die bisherigen Diagnosen: Autistische Störung / frühkindlicher Autismus, Asperger Störung, desintegrative Störung im Kindesalter und nicht näher bezeichnete tiefgreifende Entwicklungsstörung.
Hier wird von einem Kontinuum, einem Spektrum des Autismus ausgegangen. Neben den vielen Gemeinsamkeiten haben Kinder und Jugendliche mit Autismus auch eine Vielzahl von unterschiedlichen Verhaltensweisen, Stärken und Schwächen. Deshalb muss jedes Kind, jeder Jugendliche, individuell betrachtet und gefördert werden.
Häufigkeit tiefgreifender Entwicklungsstörungen
Die Häufigkeit der tiefgreifenden Entwicklungsstörungen ist in den letzten Jahrzehnten gestiegen.
Das kann unter anderem an einer Erweiterung der Diagnosekriterien liegen. Außerdem ist ein wachsendes Bewusstsein in der Gesellschaft, auch gefördert durch einen verbesserten Informationsfluss durch das Internet, zu beobachten. Ganz geklärt ist der große Anstieg der Häufigkeit jedoch nicht und es werden weiterhin Forschungen dazu durchgeführt.
Tiefgreifende Entwicklungsstörungen treten 4mal häufiger bei Jungen als bei Mädchen auf.
Alle tiefgreifenden Entwicklungsstörungen:
70 von 10.000
Frühkindlicher Autismus:
22 von 10.000
Asperger Syndrom:
10,5 von 10.000
(Saracino J. et al., 2010)
In der Zwischenzeit gibt es für Kinder aus dem Autismusspektrum und deren Familien vielfältige Unterstützungen und Ressourcen.
Dadurch kann Inklusion und Teilhabe an dem gesellschaftlichen Leben verbessert werden.